Holz-Lexikon Holzarten

Lärche

[Lär·che]; [Larix decidua]; Handelsnamen: (European) Larch (GB); Meleze (FR); Larice (IT); Lariks (NL); Alerce de Europa (ES)

Lärche

Herkunft

Europa, gemäßigte Klimazonen

Rohdichte

470 – 620 kg/m³

Dauerhaftigkeitsklasse

2-4

Schwindmaß radial

0,14 – 0,18 %

Schwindmaß tangential

0,28 – 0,36 %

Holzfarbe

gelblich bis rötlich- bis orangebraun

Holzstruktur

geradfaserig

Verwendung

Fenster- und Türrahmen, Fußböden, Möbel

Die heimische Lärche gewann seit den 90er Jahren im deutschen Garten- und Landschaftsbau an Bedeutung, besonders durch die Tropenholzdiskussion. Aufgrund des begrenzten Angebots (ca. 3% der deutschen Waldfläche) wird der steigende Bedarf durch Importe von hochwertiger Sibirischer Lärche (Larix gmelinii, Larix sibirica) gedeckt. Lärchen, zur Familie der Kieferngewächse gehörig, sind in gemäßigten Klimazonen der Nordhalbkugel beheimatet, vor allem in den nördlichen Urwäldern Mittel- und Ostsibiriens. Alle Lärchenarten sind sommergrüne Bäume und werfen im Spätherbst ihre nadelförmigen Blätter ab. Dies unterscheidet sie von immergrünen Kiefern. Die Borke junger Bäume ist silbergrau bis graubraun, später rötlichbraun bis braun. Importe der Sibirischen Lärche ergänzen das deutsche Angebot, das dem steigenden Bedarf nicht ausreichend gerecht wird.

Die Europäische Lärche, mit ihrem blass rötlichen und schmalen Splint, zeichnet sich durch ihr gelblich bis rötlich-orangebraunes Kernholz aus, das stark nachdunkelt. Die markante Jahrringstruktur mit Fladern oder Streifen verleiht dem Nadelholz einen dekorativen Charakter. Aufgrund ihrer Härte gehört die Lärche zu den robusten Nadelhölzern, wodurch die Bearbeitung maschinell und handwerklich effizient erfolgt. Das Holz trocknet zügig, zeigt jedoch eine gewisse Neigung zu Rissbildung und Verformungen. Die Europäische Lärche eignet sich als vielseitiges Konstruktionsholz für Innen- und Außenanwendungen mit mittlerer Beanspruchung. Insbesondere im Garten- und Landschaftsbau, für Fenster- und Türrahmen, Fußböden, Möbel, Vertäfelungen sowie Innentüren findet sie Verwendung

In Osthessen thront die höchste Lärche Europas und der Welt im Schlitzer Wald, gemessen 2014 mit 54,80 Metern Höhe und einem Umfang von 2,52 Metern. Die „Schlitzer Lärchen“ bilden eine Gruppe von rund 1500 hochgewachsenen Bäumen. Die Hildegard-Lärche am Bodensee gilt als vermutlich dickster und ältester Baum mit 45 Metern Höhe und 4,75 Metern Umfang. In der Schweiz beeindruckt eine Lärche mit 10,70 Metern Stammumfang. Ein im Lolo National Forest in Montana beheimateter Westamerikanischer Lärchenbaum, genannt „Seeley Lake Giant“, zeichnet sich durch imposante Maße aus: 49,4 Meter Höhe, 2,21 Meter Stammdurchmesser und 83 m³ Stamminhalt. Als ältestes Fundstück gilt das Schigir-Idol aus einer Lärche, im Transural entdeckt und auf rund 11.000 Jahre datiert.

Quellen: Wikipedia, Holz vom Fach(GD Holz)