Die Zahlen sind ernüchternd: mehr als 20 Jahre nach Gründung von FSC und PEFC stammen nur 6% der weltweit gehandelten Tropenhölzer aus zertifizierter nachhaltiger Herkunft. Gleichzeitig kommen zwischen 25% und 70% der verarbeiteten Tropenhölzern in den Herstellerländern aus illegalem Raubbau. Die Daten hat die Unternehmensberatung Price Waterhouse Coopers (PWC) in Auftrag der European Sustainable Tropical Timber Coalition (STTC) in einer Marktanalyse zusammen gefasst.
Und es bewegt sich doch
Sind also alle Bemühungen für eine ökologische Wende in der tropischen Waldwirtschaft umsonst? Nein, so das Fazit der Autoren der Studie, denn in jüngster Zeit gibt es Bewegung im Markt. Der Lacey Act in den USA und die European Union Timber Regulation (EUTR) in Europa haben auf gesetzlicher Seite die Einfuhrbestimmungen verschärft. Für illegales Holz ist es nun schwerer geworden in den europäischen Handel zu kommen.
Allerdings gibt es auch hier wieder eine Einschränkung: Eine nachhaltige Waldwirtschaft ist keine Bedingung für eine legale Herkunft. Viele Länder bestätigen auch Hölzern einen legalen Ursprung, wenn sie aus Kahlschlag stammen und nun auf den ehemaligen Waldflächen Futtermais oder Palmöl angebaut werden. Einen sicheren Kompass bietet weiterhin nur das FSC®-Zertifikat, das relativ hohe ökologische Anforderungen an Waldwirtschaft und Sägewerk stellt. Die EUTR ist hier nur ein erster Schritt, aber immerhin in die richtige Richtung.
Mehr Zertifizierung – aber auch mehr Markt?
Bereits im Vorfeld der neuen strengeren Regulierung war ein deutlicher Anstieg zertifizierter Waldflächen zu beobachten:
Wie nachhaltig diese positive Entwicklung ist entscheidet am Ende aber der Verbraucher. Denn nur wenn es Käufer gibt, die Wert legen auf eine verantwortungsvolle Herkunft Ihrer Terrassendielen hat zertifiziertes Tropenholz auch eine Zukunft.
Download der STTC-Studie “Mainstreaming Sustainability in Tropical Timber” (PDF)