Die Bilanz der international vereinbarten Ziele, die Klimaerwärmung zu verlangsamen, ist ernüchternd: Das 2015 auf der Pariser Klimakonferenz formulierte Ziel, die Klimaerwärmung möglichst auf 1,5°C, aber zumindest unter 2°C zu beschränken, kann kaum noch erreicht werden. Denn die Ergebnisse der diesjährigen UN-Klimakonferenz im ägyptischen Sharm El-Sheik sind dafür alles andere als ausreichend – darin sind sich die meisten Expertinnen und Experten und die Politik einig.
Und auch beim Thema Waldschutz gab es eher Rück- als Fortschritte. Während sich bei der letztjährigen COP26 im schottischen Glasgow noch über 140 Nationen mit über 90% der weltweiten Waldflächen in einer gemeinsamen Wald und Landnutzung Deklaration geeinigt hatten, war der Waldschutz dieses Jahr nur Randthema. Es fehlen konkrete Berechnungen zu Kosten und verbindliche Maßnahmen.
Eine Milliarde für den Wald ist nicht genug
Dabei will die Bundesregierung bis 2025 eine Milliarde Euro mehr für Waldschutzmaßnahmen bereitstellen. Vergleicht man die zunächst groß erscheinende Summe aber mit den Berechnungen einer kürzlich veröffentlichten Auswertung zum Fortschritt des Waldschutzes, kann das nur ein Anfang sein. Hier geht man von bis zu 460 Milliarden US-Dollar Kosten pro Jahr aus, die notwendig wären, um den globalen Waldverlust zu stoppen und die schon zerstörten Waldflächen wieder herzustellen.
Warum wird der Regenwald aber in großem Ausmaß gerodet? Was kann neben internationalen Abkommen getan werden, um die Entwaldung zu stoppen? Oder ist es gar schon zu spät einzugreifen?
Soja und Kühe sind die Haupttreiber der Entwaldung
Seit 1990 sind mehr als 420 Millionen Hektar verloren gegangen. Für manche vielleicht überraschend: nicht die Holzwirtschaft, sondern die Landwirtschaft ist der Haupttreiber der Entwaldung. Die Umwandlung von Wald- in Agrarflächen ist der entscheidende Grund für die allermeisten Rodungen. Anbau von Soja, Mais und Viehzucht verdrängen den Regenwald.
Den Wald nachhaltig zu nutzen ohne den Bestand zu gefährden bedeutet also ihn zu schützen. Erst wenn der Wald selbst einen Wert als weiterhin bestehender Wald bekommt, muss er nicht für Agrarflächen weichen. Genau das ist der Anspruch von Betterwood: Schützen durch nachhaltig Nutzen. Der Kauf von langlebigem Tropenholz aus nachgewiesen nachhaltigen Forstsystemen unterstützt den lokalen Waldschutz in Südamerika. Unternehmen und Verbraucher in Zusammenarbeit mit Vereinen zur Zertifizierung, wie dem FSC, können bereits jetzt einen entscheidenden Unterschied in der Entwicklung der Klimaerwärmung machen – auch wenn internationale, politisch vereinbarte Ziele nicht eingehalten werden.
Amazonas auf der Kippe?
Noch ist es nicht zu spät: Der Amazonas steht noch nicht am Kipppunkt. Länder wie Indonesien, Venezuela oder Malaysia haben zwar hohe Abholzungsraten, erkennen aber auch die globale Bedeutung des Waldes. Auch der Regierungswechsel in Brasilien kann in Bezug auf den Waldschutz optimistisch stimmen. Brasilien, Indonesien und die Demokratische Republik Kongo haben sich jetzt gegen illegale Waldvernichtung zusammengeschlossen. Ein hoffnungsvolles Zeichen, denn es sind die drei wichtigsten Regenwaldländer der Welt, die vereint gegen Korruption vorgehen wollen und sich für den Aufbau nachhaltiger Forstsystem einsetzen. Verbraucherinnen und Verbraucher, die auf eine nachhaltig zertifizierte Herkunft achten, nehmen direkten Einfluss auf den Schutz der Waldbestände.